2015-09-23
In den hochzivilisierten, arbeitsteiligen Gesellschaften gibt es heutezutage eine Menge Menschen, welche die Welt nicht mehr verstehen und die auf die absurdesten Ideen kommen, um dieses Verständnis zurückzuerlangen.
Das mangelnde Verständnis von der Welt ist vor allem damit zu erklären, dass die Menschen in derartigen Zivilisationen gar nicht mehr mit wesentlichen Teilen der ursprünglichen Dinge in Berührung kommen, mit den Wurzeln, die das Leben ausmachen: Die Beschaffung von Nahrung, der Bau eines Unterschlupfes, die Herstellung von Kleidung gegen Kälte und Witterung, der Schutz vor wilden Tieren, Naturgewalten und Konkurrenten durch Vorsicht, Umsicht, Wehrhaftigkeit und Solidarität.
Die Methoden und Techniken zur Befriedigung der Bedürfnisse und zur Bewältigung der sich daraus ergebenden komplexen gemeinschaftlichen Aufgaben bilden in Form von Gesetzen, Regeln, Sitten, Bräuchen und Gewohnheiten die Basis von Kultur. Kultur ist Kanon und Rahmen des Umgangs miteinander, im Zusammenleben und in der alltägliche Kooperation ebenso wie bei Spiel & Spaß, Wein, Weib & Gesang sowie gelegentlichen, mal mehr, mal weniger erfreulichen Begegnungen mit Nachbarn. Alles zusammen dient dem Selbst- und Gruppenerhalt in Gegenwart und Zukunft, der Produktion von Nachwuchs und der genetischen Auffrischung und sorgt damit mittel- und langfristig für das Überleben und die Stärkung der Einzelnen wie der Gemeinschaft.
Im Grunde genommen ist das Leben sehr simpel und auch ganz einfach zu verstehen, wenn man sich mit den ursprünglichen Dingen des Lebens befasst. Und das sind heute nach wie vor die gleichen wie vor 200.000 Jahren. 199.930 Jahre lang wussten alle Menschen auf der ganzen Welt, wie es läuft. Nur in Deutschland und anderen hochzivilisierten Staaten, da gerät es seit einigen Jahrzehnten Tag für Tag ein bisschen mehr in Vergessenheit und heute weiß es kaum einer mehr. Wir leben in einer Art von zerstückelten Arbeits- und Produktionsprozessen geprägten Ameisenstaat, in einer von ökonomischen und politischen Interessen motivierten, von internationaler Propaganda dominierten und vermittelten und von eigener Bastelfreude unterstützten, selbst gemachten Scheinwelt, die es in sich hat.
Nur eben, dass sie beim ersten wirklichen Kontakt mit der Wirklichkeit wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Und wenn ich mir hier so manchen Eiertanz in Politik und Kultur mal ansehe, dann ist das vielleicht auch besser so. Eine Frau sieht unter einer Burka immer noch genauso aus wie unter einem Fummel und einen Bart tragen viele sowieso schon.
Fortsetzung folgt
2015-09-24
Wenn der Mensch das Licht der Welt erblickt, ist er noch lange nicht so komplett wie einige andere Lebewesen, die gleich mitten ins Leben davonspringen oder -schwimmen. Vom lieben Gott hat er eine Basis- Komplettausstattung an Leiblichkeit & Instinkten frei Haus mitgeliefert bekommen, die schon mal eine gute Grundlage bereitstellen, aber alleine schafft es es noch lange nicht.
Dafür gibt es die Mama und den Papa. Der Leib muss noch heranwachsen, das Gemüt gefunden, Geist & Sinne geschärft werden. Erfahrung & Übung mit allerlei Situationen & Dingen und Kontakte zu allerlei Mitgliedern der Familie und Gruppe erweitern nach und nach den Horizont. In den Urhorden hat man Umgang mit im Schnitt etwa 10 bis 70 Personen, so stehts in Wikipedia, wenn ich mich recht erinnere und es muss ja nicht alles falsch sein, was dort steht, also Brüder & Schwestern, Tanten & Onkels und deren Familien, Oma & Opa und vielleicht noch ein paar Angeheiratete oder Dazugestoßene mehr.
Zur biologisch- genetisch- hormonellen- etc. Basis gehört übrigens auch schon die Neugier, die Fähigkeit und Neigung, kurz die Disposition, ein paar weitere fürs Leben und Überleben möglicherweise interessante Dinge kennenzulernen und Erfahrungen zu machen. Zu neudeutsch also die Weltoffenheit. Das Misstrauen, die Vorsicht vor Fremden und Unvertrautem, die Bereitschaft - je nachdem - zur Flucht oder zur Attacke, wenns unangenehm werden könnte, gehört übrigens ebenfalls zum Basis- Repertoire und ist untrennbar mit dem zuvor genannten verbunden, was gelegentlich gerne mal unterschlagen wird. Man könnte es Distanz- Instinkt nennen.
Es gibt allgemeines, kulturelles, rituelles und spirituelles Wissen, etwa Überzeugungen, Bräuche und Sitten, welche in der Gruppe weitergegeben werden, und individuelles Wissen, also ganz persönliche Erfahrungen und vielleicht auch Prägungen in bestimmten Lebensphasen, das man sich selbst aneignet oder wofür bestimmte Umstände sorgen. Nach und nach entsteht so ein Gerüst an Orientierungen und Werten, welche die Handlungsmöglichkeiten zum einen erweitern, zum anderen aber auch steuern und limitieren und welche zum Teil aus dem Kulturfundus der Gemeinschaft stammen oder darin eingehen, aus dem persönlichen Schatz an Erfahrungen stammen bzw. darin eingehen oder aus bzw in beides irgendwie ein bisschen.
Da der Mensch nun mal alleine nicht sein kann, als Kind schon mal gar nicht und als Erwachsener auch nicht wirklich so viel besser, kann man ihn also immer als ein 'Zwischenwesen' aus Leib, Kultur und Erfahrung betrachten, mit individuellen wie kollektiven Wurzeln ebenso wie mit dementsprechenden Ästen und Zweigen. Man kann sich akademisch Gedanken darüber machen, welche Grenzregion wohl eher welchem Bereich entstammen bzw. in welchen gehören mag, es irgendwie zu gewichten, gar eine Wertgkeit da hinein oder herausinterpretieren zu wollen, ist schon ein bisschen verwegen. Wichtig ist, es gehört alles zusammen, das eine kann ohne das andere nicht sein. Die Fülle an gesellschaftlichen wie individuellen Bedürfnisse und Erfahrungen innerhalb wie außerhalb der Gemeinschaft und ihrer einzelnen Mitglieder sorgen von ganz alleine für Bewegung, Entwicklung und bisweilen auch für Kursänderung.
Spiel mit dem Feuer
Wenn nun aber einzelne Individuen oder Interessengruppen, die sich für besonders schlau halten, mutwillig an diesem vielschichtigen Gesamtkunstwerk herumpfuschen, am besten noch, indem sie sich selbst als außerhalb stehendes Subjekt wahrnehmen, während sie die Gesellschaft als ein Labor betrachten, wie es bisweilen etwa Naturwissenschaftler zu tun pflegen, in dem Glauben, klüger zu sein als das Kollektiv, die Natur und der liebe Gott und im Zweifel alle zusammen, hier an einem Schräubchen drehen, dort ein bisschen was herumbiegen und gelegentlich auch mal mit dem Hämmerchen drauf klopfen, dann ist es eben in der Regel ein eher grenzwertiger Eingriff, denn es gibt wenig Grund zur Annahme, dass einzelne Menschen es unterm Strich besser hinbekommen als alle zusammen oder gar der liebe Gott. Und wenn man schon vorher mal gründlich darüber nachdenkt, dann lässt man es hinterher besser gleich sein, sonst hat man, eh man sich's versieht, den schönen Bagger oder die niedliche Puppe statt optimiert unversehens kaputt gekriegt. Und manchmal auch die ganze Hütte in Brand gesteckt. Soll alles schon vorgekommen sein...
Fortsetzung geplant
Links:
Neugier & Fremdenfurcht
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(Auf die Auswahl der Beiträge habe ich keinen Einfluss)
Last edit: 2021-01-25 | 07:10
2017-02-27
Schöne Frauen, Samba & Proteste zum Karneval 2017 in Rio
Karneval in Brasilien: Samba und Proteste 2017-02-27 [26], DLF (externer Link) Bei den Protesten geht es insbesondere um die Landnahme großer Agrarkonzerne, die den Regenwald roden und indigene Völker vertreiben.
Gastbeitrag
2017-02-14
Für diejenigen, die politisch nicht auf meiner Linie sind, hier die Erklärung, wie ich zu meiner Position gelangt bin. Ist eine lange Erklärung, also nur für die, die es wirklich interessiert ...
2017-01-23 [20]
Video der Antrittsrede - Trumps Anhänger und seine Gegner - Wird Deutschland der neue Leader des ‘multilateralen Westens’?
Hervorgehobener Beitrag
2016-08-06
Nach den Verbrechen und Anschlägen von Würzburg (Axtmassaker), München (Amoklauf), Reutlingen (Machetenattacke) und Ansbach (Nagelbombenanschlag) im Juli 2016 mit 11 Todesopfern und Dutzenden von Verletzten sind Terror und Gewalt im Kontext der Immigration endgültig im Bewusstsein der Bürger angekommen.
Hervorgehobener Beitrag
2016-04-24
In diesen Tagen ist aus gegebenem Anlass die 'Fremdenfurcht', zumal die Frage, ob sie angeboren, also in den Genen verankert ist oder nicht, ein heftig und kontrovers diskutiertes Thema. ... Fremdenfurcht und Neugier stellen in Wirklichkeit eine Einheit dar, quasi einen einzigen Instinkt, eine Art 'Distanzinstinkt'.
Nach Sylvain Timsit und / oder Noam Chomsky
Armutsquote in Deutschland erreicht neuen Höchststand. Löhne der unteren 40 Prozent der Beschäftigten real geringer als vor 20 Jahren.
Die BuReg war Mitte Sep 2015 entschlossen, die Grenzen zu Österreich wegen des Ansturmes von Migranten zu schließen. Doch dann bekam die Kanzlerin kalte Füße.
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert aus einem Papier der Bundesregierung für ein Treffen von EU- Botschaftern am zweiten März- WE 2017 in Brüssel: ‘In Deutschland kommen täglich 500 irreguläre Migranten an.’
Die erste Generation der Einwanderer aus der Türkei kam seit 1961 aufgrund eines Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei nach Westdeutschland.
Dritte Welt zwischen Unmündigkeit, Ausbeutung und Entwicklungshilfe
"Eng verknüpft mit dem Begriff Manipulation ist der Begriff Macht. Wer machen kann, dass andere etwas machen, der hat Macht. Wer mit Medien und Medienschaffenden zu tun hat, der sollte die Besonderheiten journalistischer Produktion und Mechanismen möglicher Manipulation unbedingt kennen."
Bassam Tibi, deutsch- syrischer Politikwissenschaftler, zu Fragen von Migration und Integration:
"Integration erfolgt immer in etwas, das heisst in ein Gemeinwesen mit kultureller Identität. Wenn Deutschland seine Identität verleugnet, ist die Folge klar: eine Unfähigkeit zur Integration."
Zur trügerischen Vision menschlicher Vollkommenheit - Essay
Neuregistrierungen von Zuwanderern aus Nicht- EU- Ländern gab es in 2016 etwa 300.000.
Der Terror- Anschlag von Berlin: Was wir daraus lernen – und manche unserer Politiker nie.
Keine Trauerfeier für die Terror- Opfer von Berlin
Trump über Merkel
"... one crucial dimension of this [migration] crisis has gone little - noticed: [...] sex ratios. [...] As anthropologist Barbara Miller has persuasively argued, a normal sex ratio is a 'public good' and therefore deserves state protection. For Sweden — or any other European country — to wind up with the worst young adult sex ratios in the world would be a tragedy for European men and women alike."
2017-01-13 [1/11/16], Pol
Europa hat ein Männerproblem
[2016-01-15], Huff
Asyl und humanitäre Hilfe für Kriegsflüchtlinge oder Neuansiedlungspolitik und Bestandserhaltungsmigration ?