2016-05-30
Neben dem Wissen um politische, strategisch -taktische Motive, Absichten, Konzepte und Hintergründe sind und waren zu allen Zeiten Erkenntnisse vom naturgegeben, kulturell und gesellschaftlich bedingt Menschlichen von Nutzen: Am Ende des Tages geht es immer um natürliche Bedürfnisse, Antriebe, Interessen und ihre Ausgestaltung in menschlicher Gemeinschaft. Das ist die Basis von allem - soweit wir Menschen es ergründen können ...
Es verwundert - nach ein wenig Nachdenken aber womöglich auch nicht - dass gerade in Deutschland, welches in seiner Eigenschaft als wirtschaftliches und machtpolitisches Zentrum Europas in diesen Tagen einmal mehr Tummelplatz und Schlachtfeld unterschiedlichster nationaler wie internationaler Begehrlichkeiten ist, dieses Wissen in den vergangenen Jahrzehnten nahezu restlos verloren gegangen ist, wenn nicht gar systematisch ausgemerzt wurde. Denn die Natur des Menschen hat ja sogar mehr noch als Kultur, Sitten, Gebräuche & Traditionen einen gewissen Beharrungscharakter: Sie widersetzt sich allzu forscher, 'progressiver' Fortschrittlichkeit.
Hier bei uns will oder soll man aber lieber gar nicht so genau wissen, die der Mensch eigentlich so ist und wie er tickt - man weiß nur noch, wie der Mensch sein soll: Edel, hilfreich und gut - klar. Vor allem aber stets politisch korrekt. Na gut, flexibel & leicht lenkbar sollte er natürlich auch sein. Das ist vielleicht sogar das Wichtigste, denn die Zeiten und die Pläne der Obrigkeiten könnten sich ja ändern. Manchmal sogar von einem Tag oder einer Bilderberger- Konferenz zum bzw. zur anderen. an deutschen Hochschulen nicht mehr geforscht oder gelehrt. Das macht man - welch ein Zufall - vorzugsweise im angelsächsischen Raum.
Für die Steuerung der Menschen sind in einem besetzten und zur Plünderung freigegebenen Land aber nicht etwa die einheimischen Bürger zuständig, das wird anderswo entschieden. Daher wird in Disziplinen wie der an der Natur des Menschen interessierten Humanethologie, Vergleichenden Verhaltensforschung oder biologischen AnthropologieZum Ausgleich gibt es hierzulande Gender Studies satt, eine an partikularen Interessen orientierte, eindimensionale Art von 'alternativer' oder auch Anti- Kultur- Anthropologie, welche auf zumeist eher wirren feministischen Positionen und Postulaten der 1970er Jahre ff. und natürlich einigen des 19. Jahrhunderts (und ein paar stümperhaft oder schlampig durchgeführten Recherchen) beruht. Fast 200 Gender Studies Professuren haben nicht nur die - bezeichnenderweise seit den 1970er Jahren undifferenziert als rassistisch diffamierten - humanbiologischen Disziplinen völlig verdrängt, sondern dominieren längst auch die sozialwissenschaftlichen Fakultäten, wie das in den 1970er Jahren in ähnlicher Weise mit der marxistischen Forschung und Lehre der Fall war. Die ideologische Absicherung nach unten liefern ca. 2.000 Gleichstellungsbeauftragte, an deren Selbstverständnis und Aufgabenbeschreibung sich nicht allzu viel geändert hat, seit sie (aus was für Gründen auch immer ... ;) nicht mehr 'Frauenbeauftragte' genannt werden.
Während ausgerechnet die konstruktivistisch, also an rein subjektiven Erkenntnissen ausgerichtete und damit von nachprüfbaren materialen Gegebenheiten von vorne herein abstrahierende, moderne Soziologie und insbesondere Gender Studies die Existenz von Biologie und damit Natur zwar nicht gänzlich verneinen, jedoch unter Verweis auf vorgeblich ungesicherte erkenntnistheoretische Grundlagen zur lediglich utilitaristisch, also zweckgebunden verwendbaren black box erklären und mit diesem Argument quasi ausblenden und einer um Sinn und Richtung bemühten Betrachtung entziehen (das ist etwa so, als ob man Kants 'Ding an sich', also den Kern seiner Erkenntnislehre, unauffällig unter den Tisch fallen ließe, da es ja der menschlichen Erkenntnis nicht zugänglich ist), gestehen die Vertreter der Humanethologie wie etwa Konrad Lorenz, Nikolaas Tinbergen (beide erhielten immerhin gemeinsam mit Karl von Frisch 1973 den Nobelpreis für Medizin und Psychologie), Irenäus Eibl-Eibesfeldt oder Paul Leyhausen der Soziologie durchaus die ihr gebührende erhebliche Bedeutung zu. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung gehen sie von einer Art Pyramidenmodell aus (meine Interpretation), in dem Kultur und gesellschaftliche Prozesse quasi auf der biologischen Basis, also der Basis der Instinkte und Antriebe des Menschen, aufsetzen. Der Mensch wird als ein in der Natur gegründetes Kulturwesen oder ein durch Kultur veredeltes Naturwesen angesehen. Wie ein Berliner: Außenrum der Mantel (Zuckerguss) aus Kultur, innendrin der Senf. Oder die Berlinerin: Außenrum wie gehabt. Innendrin lecker. ;)
Dies sowie dass auch an der Ethologie und den Ethologen nicht alles Gold ist, was glänzt, habe ich bereits vor einiger Zeit in einem anderen Blogbeitrag näher ausgeführt.
Wenn man aber den Menschen nicht so wahrnehmen möchte, wie er ist oder, sagen wir mal, wie er uns in der realen Welt begegnet, sondern sich nur damit beschäftigt, wie er doch bitteschön in der idealen Welt sein möge, dann nimmt es nicht Wunder, dass eine Hannelore Kraft und andere völlig überrascht sind z.B. von den Ereignissen zu Sylvester 2015/16 in Köln und anderswo, dass Bürger die Politiker nicht durchschauen und umgekehrt Politiker die Bürger nicht verstehen können oder wollen, die sich mit sicherem Instinkt verweigern, und dass die Politik einer Angela Merkel scheitert, weil sie mangels einer in der menschlichen Natur gegründeten Basis gar nicht funktionieren kann. Und solange man sich weiterhin weigert, die natürlichen Grundlagen des Menschen wenigstens zur Kenntnis zu nehmen, also das, was ist & geschieht, sind auch alle weiteren Projekte von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Die Werke der großen europäischen Humanethologen werden von deutschen Verlagen nicht mehr aufgelegt. Umso günstiger sind sie in Antiquariaten und Resterampen oder gebraucht bei Amazon zu finden. Wer sich einmal einen Überblick über die Wissenschaft von den grundlegenden Dingen der menschlichen Natur verschaffen möchte, dem empfehle ich als Einstieg das 150- Seiten- schmale Taschenbuch:
Vom Weltbild des Verhaltensforschers (K. Lorenz).
Gibts bei Amazon ab 1 Eurocent ;)
Weitere interessante Titel:
Die Rückseite des Spiegels (K. Lorenz)
Das sogenannte Böse (K. Lorenz)
Antriebe tierischen und menschlichen Verhaltens (Lorenz / Leyhausen)
Liebe und Hass (Eibl-Eibesfeldt)
Grundriss der Vergleichenden Verhaltensforschung (Eibl-Eibesfeldt)
Eine sehr sinnvolle Ergänzung und Erweiterung der Humanethologie stellen die neuen Wissenschaften der Genetik und die die Neurobiologie dar, auf die Vera F. Birkenbihl in ihrem ebenso humorvollen wie außerordentlich interessanten Vortrag über Männer und Frauen eingeht. In diesem Vortrag nimmt Birkenbihl u.a. auch den kulturrelativistischen Behaviorismus, einen der großen Gegenspieler des Humanethologie sowie den unsäglichen, verhängnisvollen Geschlechterrelativismus / Gender Mainstreaming aufs Korn, der u.a. auf den in Suiziden mündenden Versuchen des Dr. John Money beruht.
Themen in anderen Blogs:
(Auf die Auswahl der Beiträge habe ich keinen Einfluss)
Last edit: 2016-05-30 | 09:11
2017-02-27
Schöne Frauen, Samba & Proteste zum Karneval 2017 in Rio
Karneval in Brasilien: Samba und Proteste 2017-02-27 [26], DLF (externer Link) Bei den Protesten geht es insbesondere um die Landnahme großer Agrarkonzerne, die den Regenwald roden und indigene Völker vertreiben.
Gastbeitrag
2017-02-14
Für diejenigen, die politisch nicht auf meiner Linie sind, hier die Erklärung, wie ich zu meiner Position gelangt bin. Ist eine lange Erklärung, also nur für die, die es wirklich interessiert ...
2017-01-23 [20]
Video der Antrittsrede - Trumps Anhänger und seine Gegner - Wird Deutschland der neue Leader des ‘multilateralen Westens’?
Hervorgehobener Beitrag
2016-08-06
Nach den Verbrechen und Anschlägen von Würzburg (Axtmassaker), München (Amoklauf), Reutlingen (Machetenattacke) und Ansbach (Nagelbombenanschlag) im Juli 2016 mit 11 Todesopfern und Dutzenden von Verletzten sind Terror und Gewalt im Kontext der Immigration endgültig im Bewusstsein der Bürger angekommen.
Hervorgehobener Beitrag
2016-04-24
In diesen Tagen ist aus gegebenem Anlass die 'Fremdenfurcht', zumal die Frage, ob sie angeboren, also in den Genen verankert ist oder nicht, ein heftig und kontrovers diskutiertes Thema. ... Fremdenfurcht und Neugier stellen in Wirklichkeit eine Einheit dar, quasi einen einzigen Instinkt, eine Art 'Distanzinstinkt'.
Nach Sylvain Timsit und / oder Noam Chomsky
Armutsquote in Deutschland erreicht neuen Höchststand. Löhne der unteren 40 Prozent der Beschäftigten real geringer als vor 20 Jahren.
Die BuReg war Mitte Sep 2015 entschlossen, die Grenzen zu Österreich wegen des Ansturmes von Migranten zu schließen. Doch dann bekam die Kanzlerin kalte Füße.
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert aus einem Papier der Bundesregierung für ein Treffen von EU- Botschaftern am zweiten März- WE 2017 in Brüssel: ‘In Deutschland kommen täglich 500 irreguläre Migranten an.’
Die erste Generation der Einwanderer aus der Türkei kam seit 1961 aufgrund eines Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei nach Westdeutschland.
Dritte Welt zwischen Unmündigkeit, Ausbeutung und Entwicklungshilfe
"Eng verknüpft mit dem Begriff Manipulation ist der Begriff Macht. Wer machen kann, dass andere etwas machen, der hat Macht. Wer mit Medien und Medienschaffenden zu tun hat, der sollte die Besonderheiten journalistischer Produktion und Mechanismen möglicher Manipulation unbedingt kennen."
Bassam Tibi, deutsch- syrischer Politikwissenschaftler, zu Fragen von Migration und Integration:
"Integration erfolgt immer in etwas, das heisst in ein Gemeinwesen mit kultureller Identität. Wenn Deutschland seine Identität verleugnet, ist die Folge klar: eine Unfähigkeit zur Integration."
Zur trügerischen Vision menschlicher Vollkommenheit - Essay
Neuregistrierungen von Zuwanderern aus Nicht- EU- Ländern gab es in 2016 etwa 300.000.
Der Terror- Anschlag von Berlin: Was wir daraus lernen – und manche unserer Politiker nie.
Keine Trauerfeier für die Terror- Opfer von Berlin
Trump über Merkel
"... one crucial dimension of this [migration] crisis has gone little - noticed: [...] sex ratios. [...] As anthropologist Barbara Miller has persuasively argued, a normal sex ratio is a 'public good' and therefore deserves state protection. For Sweden — or any other European country — to wind up with the worst young adult sex ratios in the world would be a tragedy for European men and women alike."
2017-01-13 [1/11/16], Pol
Europa hat ein Männerproblem
[2016-01-15], Huff
Asyl und humanitäre Hilfe für Kriegsflüchtlinge oder Neuansiedlungspolitik und Bestandserhaltungsmigration ?